Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft vom 02. bis 04. Mai 2016 in Bamberg
Kurzüberblick:
Zentrales Thema: | Nutzung von Wasserressourcen in Süddeutschland |
Veranstaltungsort: | Bamberg |
Teilnehmerzahl: | ca. 257 |
Preisträger: | Dr. Thorsten Hüffer |
Posterpreise: | Dr. Oliver Happel |
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Fotogalerie:
Die 82. Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft – "Wasser 2016" - fand in der Zeit vom 2. bis 4. Mai 2016 in Bamberg statt. Raum bot dieses Mal das Welcome Kongresshotel Bamberg.
In der 1007 durch Kaiser Heinrich II. gegründeten oberfränkischen Bistumsstadt an der Regnitz leben heute rund 70.000 Einwohner. Die alte Kaiser- und Bischofsstadt zeichnet sich als prosperierender Wirtschaftsstandort und junge Universitätsstadt mit einem reichen Kulturleben aus. Mit dem größten unversehrt erhaltenen Altstadtkern Europas steht Bamberg seit 1993 auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.
Knapp 260 Teilnehmer aus dem Bereich der Wasserchemie, aber auch andere im Wasserfach tätige Experten, hörten insgesamt 23 Vorträge.
Das Themenspektrum wurde erheblich durch die 85 Poster- beiträge ergänzt, die vornehmlich von jungen Wissenschaftlern vorgestellt wurden. Vier Beiträge erhielten den Posterpreis der Wasserchemischen Gesellschaft Wasser2016 Ehrungen 0015Den mit 6.000,- Euro dotierten Willy-Hager-Preis 2015, gestiftet durch die Willy-Hager-Stiftung, erhielt Dr.-Ing. Timo Pittmann, Stuttgart, für seine Arbeit "Herstellung von Biokunststoffen aus Stoffströmen einer kommunalen Kläranlage". Die Laudatio hielt die Vorsitzende des Willy-Hager-Stiftungsbeirats, Prof. Dr. Heidrun Steinmetz von der Technischen Universität Kaiserslautern.
Den Promotionspreis auf dem Gebiet der Wasserchemie 2016 – gefördert von der Walter-Kölle-Stiftung –, dotiert mit 1.500,- Euro, erhielt Dr. Thorsten Hüffer (Foto links), Wien (AT), für seine Dissertation: "Sorption organischer Verbindungen an kohlenstoff-basierten Nanomaterialien – Systematische Charakterisierung, Modellierung und Anwendung".
Die Ehrennadel der Fachgruppe wurde in diesem Jahr an Prof. Dr. Heinz-Jürgen Brauch, Karlsruhe, für sein langjähriges Engagement in der Wasserchemischen Gesellschaft vergeben. Brauch ist seit 1984 Mitglied der Fachgruppe und hat als Beisitzer des Vorstands, als Mitglied des Programmausschusses und als Beirat im Normenausschuss Wasserwesen (NAW) über viele Jahre die Arbeit der Wasserchemischen Gesellschaft sehr maßgeblich unterstützt. Die Laudatio hielt Dr. Carsten K. Schmidt, Köln.
Thematisch befasste sich die "Wasser 2016" neben den für die Jahrestagung charakteristischen Themenblöcken, zu denen beispielsweise Spurenstoffe und Abwasser, Gewässer und Grundwasser oder Trinkwasser und Hygiene gehören, auch wieder mit einem regionalen Thema. Das diesjährige Spezialthema am Dienstagnachmittag war der "Nutzung von Wasserressourcen in Süddeutschland" gewidmet. © Wasserchemische Gesellschaft Über Trockenheit, Niedrigwasser und die Auswirkungen auf die bayerischen Gewässer berichtete Dr. Michael Altmayer vom bayerischen Umweltministerium in seinem Vortrag "Trockenheit 2015 – das kommt jetzt öfter, was können wir tun?". Und Thomas Keller, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Ansbach, verdeutlichte in seinem Vortrag "Wasser für Franken – die Überleitung Donau–Main", warum der wasserwirtschaftliche Ausgleich zwischen Donau- und Maingebiet erforderlich ist, um wasserbedingte Hemmnisse in Franken abzubauen. Abgerundet wurde der Block mit einem Beitrag, der die besonderen Anforderungen an das Wasser für den Bierbrauprozess darstellte.
Dr.-Ing. Karl Glas, Leiter der Abteilung Wassertechnologie der TU München in Weihenstephan, legte dies in seinem Vortrag "Mythos Brauwasser" dar. Weitere aktuelle Themen waren, um einige Beispiele herauszugreifen, die Transformationswege von Diclofenac in der biologischen Abwasserbehandlung, die Untersuchung von Krankenhausabwasser auf östrogene und androgene Effekte und deren Elimination mittels Ozon sowie die Charakterisierung von Mikroplastik-Partikeln aus Umweltproben.
Der öffentliche Abendvortrag wurde in Kooperation mit dem Verlag Wiley-VCH im Rahmen der Roadshow anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Zeitschrift "Chemie in unserer Zeit" organisiert. Der für seine kurzweiligen Vorträge bekannte Berliner Chemieprofessor Klaus Roth hat mit dem Thema "H2O – abgezapft und original verkorkst" den Grenzbereich zwischen Wasser und Esoterik dargestellt. Roth beleuchtete die bunte und manchmal auch schrille Welt des Wassers diesseits und jenseits der Grenze exakter Naturwissenschaften mit Wohlwollen, kritischer Distanz und einer großen Portion Galgenhumor. Die Teilnehmer sind der Präsentation Roths mit großem Vergnügen gefolgt.
Die begleitende Fachausstellung war auch wieder Teil der "Wasser 2016". Die Wasserchemische Gesellschaft baut diese Plattform in diesem Rahmen weiterhin für den intensiven Austausch - nicht nur der Wissenschaftler untereinander, sondern auch mit Unternehmen aus dem Wasserfach - aus. Sechs Unternehmen haben die Gelegenheit wahrgenommen und ihre Produkte dem interessierten Publikum präsentiert.
Die Wasserchemische Gesellschaft dankt den Sponsoren der "Wasser 2016". Ihr Beitrag hat sehr geholfen, eines der Hauptziele - die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses - umzusetzen. So konnten beispielsweise wieder die Teilnahmegebühren für junge Wissenschaftler gering gehalten, das Jungforscher Forum ausgerichtet oder besonders gelungene Poster ausgezeichnet werden.
Auch in diesem Jahr gilt der größte Dank aber vor allem dem Helferteam. Ohne deren gut gelaunten Einsatzfreude und Engagement wäre der gut organisierte Verlauf der "Wasser 2016" nicht möglich gewesen.